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Georg Stößel

Partnerschaftlicher Kulturdialog in Offenburg: „Wir sind zehn Jahre zusammen!“


Vom 06. bis 11. Juli 2017 wurde in Offenburg auf Initiative der Deutschen National-Kulturellen Autonomie (NKA) der Republik Komi und der Kreis- und Ortsgruppe Offenburg/Ortenaukreis der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V. der Kulturdialog „Wir sind zehn Jahre zusammen!“ durchgeführt. Die Delegation aus der Republik Komi wurde von Elena Kopp, Vorsitzende der NKA der Deutschen der Republik Komi, und Oleg Strahler, Leiter des deutschen Kultur- und Geschäftszentrums der Republik Komi, mit dem wir vor 10 Jahren unsere Partnerschaft ins Leben gerufen haben, geleitet.

 

In dieser Delegation waren auch Aktivisten der NKA der Republik Komi aus verschiedenen Regionen der Republik Komi und engagierte Vertreter der Jugendorganisation der Deutschen der Republik Komi „WIR“ einschließlich Olga Breise (Usatova), Solistin der Jugendvokalgruppe „WIR“ und Diplomandin des Gesangwettbewerbs Russlands im Jahr 2016 in der Stadt Kaliningrad (Königsberg), der der berühmten deutsch-polnischen Sängerin Anna Hörmann gewidmet war – insgesamt 10 Personen.

Im Kunstatelier „Ladoga“ wurde auch traditionell ein Abend der Begegnung mit den jetzt in Offenburg und Umgebung lebenden Landsleuten aus der Stadt Syktywkar und anderen Orten der Republik Komi organisiert. Die musikalische Unterhaltung dieses Abends übernahmen der Offenburger Chor der Deutschen aus Russland „Jungbrunnen“ und die junge Solistin aus der Republik Komi, die mit ihren Darbietungen die Anwesenden zu begeistern wussten. Zum Schluss des Abends wurden bekannte Lieder von allen Anwesenden gemeinsam gesungen.

Im Mittelpunkt des Aufenthalts stand die Teilnahme der Gäste am Offenburger Internationen Fest, das am 08. und 09. Juli 2017 auf dem Marktplatz stattfand. Die Delegation aus Komi präsentierte ihre Republik während des Internationalen Festes mit einem thematischen Info-Stand und mit einer Fotoausstellung. Auch die Kreis- und Ortsgruppe Offenburg/Ortenaukreis der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V. und der Chor „Jungbrunnen“ waren mit ihren Präsentationen auf dem Marktplatz vertreten. Auch unsere intensive Partnerschaft, die in diesem Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum feiert, wurde mit vielen Exponaten würdig vorgestellt. Der gemeinsame Pavillon erweckte ein reges Interesse der Festbesucher. Die Gäste aus der Republik Komi und einige Sängerinnen aus unserem Chor „Jungbrunnen“ waren in nationale Trachten gekleidet, was natürlich zusätzlich die Aufmerksamkeit auf ihre Präsenz lenkte und gleich eine Basis für Gespräche bot. Die Gäste nahmen auch am bereits zum zweiten Mal organisierten Zug der Kulturen teil.

Die Delegation aus der Republik Komi wurde von der Oberbürgermeisterin der Stadt Offenburg, Edith Schreiner, in ihrem Begrüßungswort offiziell vorgestellt. Sie betonte auch, dass sie bereits zum dritten Mal am Internationalen Fest teilnehmen, was die gegenseitige Sympathie unterstreicht. Im Namen der Gäste begrüßte Oleg Strahler, Initiator und Organisator der Partnerschaft zwischen der NKA der Deutschen der Republik Komi und der Offenburger Ortsgruppe der Landsmannschaft, die Festbesucher. Er überreichte OB Edith Schreiner die offizielle Einladung von Valerij Koslov, Oberbürgermeister der Stadt Syktywkar - Hauptstadt der Republik Komi – zu einem Besuch im Juni 2018 während der Tage der Stadt Syktywkar.

Wie auch vor zwei und vier Jahren nahmen der Offenburger Chor der Deutschen aus Russland „Jungbrunnen“ und Olga Breise (Usatova), Solistin der Jugendvokalgruppe „WIR“, am Kulturprogramm des Internationalen Festes teil. Der Chor „Jungbrunnen“ trat direkt vor der offiziellen Eröffnung des Internationalen Festes auf, was seine Anerkennung und Schätzung in der Stadt hervorhebt. Das wurde auch vom Moderator Norbert Großklaus und im Begrüßungswort der Oberbürgermeisterin Edith Schreiner betont. Sowohl der emotionale Auftritt des Chores als auch die Darbietung der jungen Solistin im Nachmittagskulturprogramm, die leidenschaftlich auf Deutsch, auf Russisch und auf der Sprache Komi gesungen hat, wurden mit Ovationen des Publikums belohnt.

Von der Stadtverwaltung Offenburg wurde ein Empfang für die Gäste aus der Republik Komi organisiert. Bürgermeister Hans-Peter Kopp sprach mit den Leitern und anderen Vertretern der Delegation aus der Republik Komi und der Ortsgruppe Offenburg der Landsmannschaft und zeigte Interesse an der Entwicklung unserer partnerschaftlichen Beziehungen. Er gab auch ein Interview für den Film, der zu unserem Jubiläum von der Operatorin Anastasia Eremeeva zusammengeschnitten wird. Auch die Integrationsbeauftragte der Stadt Offenburg, Regina Wolf, wurde dazu befragt.

Unvergessliche Eindrücke nehmen die Gäste aus der Republik Komi vom gemütlichen Zusammensein mit dem Vorstand der Kreis- und Ortsgruppe Offenburg/Ortenaukreis der Landsmannschaft und dem Offenburger Chor der Deutschen aus Russland „Jungbrunnen“ am Lagerfeuer in der Blockhütte in Hohberg-Hofweier mit, das unabhängig vom regnerischen Wetter von flammenden Diskussionen zum Thema Partnerschaft, gemeinsam gesungenen Liedern und fröhlichen Tänzen begleitet wurde. Dabei wurden einige verwandtschaftliche Verhältnisse mit den Gästen aus der Republik Komi festgestellt und neue Kontakte geknüpft.

Die Durchführung des Kulturdialogs in Offenburg war eine weitere wichtige Etappe in der Entwicklung der partnerschaftlichen Beziehungen zwischen der Kreis- und Ortsgruppe Offenburg/Ortenaukreis der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V. und der Deutschen National-Kulturellen Autonomie (NKA) der Republik Komi. Man kann die Bedeutung dieser partnerschaftlichen Beziehungen und die Rolle der Russlanddeutschen als Vermittler der wirtschaftlichen, kulturellen und partnerschaftlichen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Russischen Föderation nicht bestreiten. Schließlich werden solche Maßnahmen nicht umsonst vom Innenministerium der Bundesrepublik Deutschland finanziell unterstützt.

Während der XIV. Deutsch-Russischen Städtepartnerkonferenz „Impulse für die deutsch-russischen Beziehungen“, die im Juni dieses Jahres in der Stadt Krasnodar durchgeführt wurde, hat unser Außenminister Sigmar Gabriel gesagt: „Auch in schwierigen Zeiten sollte der Dialog nie unterbrochen werden. Nur so kann man Vertrauen beibehalten, nur so kann man friedlich Probleme lösen“. Und die Vertreter der Außenämter der beiden Staaten haben den Beginn des Kreuzjahres der Deutsch-Russischen Regionspartnerschaften 2017/2018 ausgerufen.

Diese Initiative wurde vom Deutsch-Russischen Forum unterstützt. Dabei hob der Leiter des Deutsch-Russischen Forums, Matthias Platzeck, folgendes hervor: „Eine friedliche Zukunft hängt von partnerschaftlichen Beziehungen ab. Alle wissen, dass es in der Geschichte keinen Konjunktiv gibt und wir müssen daraus unsere Schlüsse ziehen. Wir leben in schwierigen Zeiten und gerade jetzt sind deutsch-russische Initiativen symbolisch für unsere Partnerschaft. Das Jahr der Regionalpartnerschaften ist ein Paradox für die schwierigen Beziehungen zwischen unseren Ländern, doch dies spricht nicht für den Bürgerdialog“.

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